Saint-Nazaire ist zwar von Wasser umgeben, hatte jedoch große Probleme mit der Trinkwasserversorgung, als die Stadt im 19. Jahrhundert ihren Aufschwung nahm. Weder das Wasser aus der Loire mit seinem hohen Salzgehalt noch das Wasser aus dem naheliegenden Moorgebiet Grande Brière war für menschlichen Verbrauch geeignet. Als Saint-Nazaire zu Anfang nur einige hundert Einwohner zählte, konnten diese mit kleinen privaten und einigen öffentlichen Brunnen auskommen. Doch Mitte des 19. Jahrhunderts, ab dem Bau des Hafens, änderte sich die Lage drastisch, Saint-Nazaire explodierte geradezu: um 1880 hatte die Stadt schon mehr als 13 000 Einwohner, und der Bedarf an Süßwasser war enorm. Die Einwohner brauchten sicheres Trinkwasser, und die Industrie und die Dampfmaschinen der Schiffe schluckten ebenfalls große Mengen Süßwasser.
In den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts war die Trinkwasserversorgung immer noch nicht gesichert. Um Regenwasser aufzufangen, wurden in natürlichen Senken Becken aufgestaut, so entstanden die Teiche Guindreff und La Belle-Hautière. Doch leider war der Ertrag viel geringer als geplant.
Aufwendige Bauarbeiten waren nötig, damit die Becken Québrais und Guindreff endlich ihre Rolle als Trinkwasserresevroit spielen konnten… doch schon kam es zu einer neuen Krise. Im Juni 1917 landeten die ersten amerikanischen Truppen in Saint-Nazaire, wo ein riesiger Militärstützpunkt entstand. Zwischen 1917 und 1919 waren insgesamt nahezu 200 000 amerikanische Soldaten in Saint-Nazaire und der Umgebung stationiert, und der Bedarf an Trink- und Süßwasser war dringender denn je. Die Amerikaner unternahmen gigantische Arbeiten, darunter auch die Anlage des Sees Bois-Joalland im Stadtteil L’Immaculée.
Der See und die Teiche sind immer noch da, und bereiten den Spaziergängern und Anglern viel Freude. Was das Trinkwasser betrfft, so genügt es heute, den Wasserhahn aufzudrehen. Die Versorgung (aus regionalen Quellen) ist gesichert. Und, besonders wichtig: das Wasser ist von ausgezeichneter Qualität!